Hans Martin Ruwoldt:
Windsbraut

Hans Martin Ruwoldt: Windsbraut (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Hans Martin Ruwoldt: Windsbraut (1968, Bronze)
Neuer Jungfernstieg / Alster, 20354 Hamburg (Neustadt)

Routenplaner: 53.55699, 9.99379


Beschreibung

In der Mythologie und in der Lyrik steht die Bezeichnung „Windsbraut“ für wirbelnde Winde, aber auch Frauen mit einem ungestümen und wilden Wesen werden zuweilen so bezeichnet. Die bronzene Windsbraut, die der Bildhauer Hans Martin Ruwoldt schuf und die ihren Standort am Ufer der Binnenalster hat, zeigt einen aufragenden, abstrakten Körper, dessen Form sich dem Auge nicht klar erschließt. Fast wirkt es, als wäre die Figur in tänzerischer Bewegung und als würden die Umrisse verschwimmen. Der Künstler stellt keinen stilisierten weiblichen Körper dar, sondern eher den flüchtigen Eindruck der ungezügelten Bewegung, die vieles mit sich reißt.

Nach den traumatisierenden Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges hatte sich Hans Martin Ruwoldt überwiegend der Tierwelt als Thema seiner Kunst zugewandt, mal sehr figürlich ausgeprägt, mal stärker abstrahiert. Die Windsbraut, kurz vor seinem Tode entstanden, unterscheidet sich in Thema und Ausführung deutlich von seinen übrigen Arbeiten der Nachkriegszeit.

Person

Hans Martin Ruwoldt
Hans Martin Ruwoldt wurde am 15. Februar 1891 in Hamburg geboren. 1906–09 machte er eine Bildhauerlehre in Rostock. 1911–14 studierte er an der Kunstgewerbeschule Hamburg in der Bildhauerklasse von Richard Luksch. Ab 1922 arbeitete er im eigenen Atelier in Hamburg und führte zahlreiche Aufträge für Hamburger Bauten und Anlagen aus. 1928 trat er in die Hamburger Secession ein. Während der Zeit des Dritten Reiches wurden seine abstrakten Werke nicht mehr geduldet, so dass er in dieser Zeit seine Auftragsskulpturen vorwiegend gegenständlich gestaltete. Raubtiere wie Panther, Tiger und Adler waren häufige Motive. In der Nachkriegszeit war er 1955–59 Leiter der Bildhauerklasse an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Hans Martin Ruwoldt starb am 18. Oktober 1969 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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