Peter Lundberg:
Der Mann in den Wolken

Peter Lundberg: Der Mann in den Wolken,(Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Peter Lundberg: Der Mann in den Wolken
(2015/2017, Weißbeton, Stahl, Plastikfolie)
Vor der Schwentine-Mensa, Grenzstraße 14, 24149 Kiel (Neumühlen-Dietrichsdorf)

Routenplaner: 54.32949, 10.18142


Beschreibung

Eine helles, rund sieben Meter hohes Objekt aus zwei kreuzenden (oder einander berührenden?) Linien steht seit dem Sommer 2017 direkt am Ufer der Schwentine neben der Mensa der Fachhochschule. Zuvor war es mehr als zwei Jahre lang Teil der Ausstellung „Skulptur in Bissee“, wo es im Jahr 2015 auch direkt vor Ort entstand. Peter Lundberg baggerte dort auf einer Wiese mitten im Dorf die gewünschte Form in den Erdboden und legte die Mulde mit schwarzer Plastikfolie aus. Dort hinein wurden zahlreiche Stahlstränge verlegt, um danach die ganze Form mit Weißbeton auszugießen. Nach dem Austrocknen wurde das Objekt aus der Grube gehoben und aufrecht gestellt.

Dieser Arbeitsprozess zeichnet sich in der unregelmäßigen Form und Oberfläche ab, denn nicht nur die unzähligen Furchen und Unebenheiten sind im Beton deutlich sichtbar, auch die Reste der schwarzen Folie treten an vielen Stellen wie eine Maserung zutage. In Bissee war zudem noch neben dem Objekt die ausgebaggerte Grube sichtbar, die ebenfalls einen deutlichen Hinweis auf die Entstehung gab. Der Künstler gab zwar grob die Form vor, nahm aber den Zufall als ein wesentliches Element in die Gestaltung seiner Arbeit mit auf. Entstanden ist eine Figur, die trotz ihres monumentalen Gewichtes von rund neun Tonnen leicht und unbeschwert wirkt.

Der Titel der Arbeit – Der Mann in den Wolken – entstand spontan während des Aufbaus der Skulptur, als Peter Lundberg aus der Grube nach oben blickte und dort vor den Wolken Egon Blitza vom Verein Skulptur in Bissee gemeinsam mit der Skulptur sah. Auch wenn es sich um eine freie Form handelt, die kein direktes Vorbild hat, sind vielfältige Assoziationen für die sich optimistisch nach oben öffnende Form möglich.

Als nicht zuletzt wegen mangelnder Standfestigkeit auf der dörflichen Wiese nach einem neuen Standort für die Figur gesucht wurde, bot sich der Campus der Fachhochschule Kiel an, der sich bereits in der Vergangenheit einen Namen als „Gnadenhof für Skulpturen“ gemacht hat. Denn das umfangreiche Gelände aus dem Kieler Ostufer hat schon verschiedenen anderen bedrohten Kunstwerken die geeignete Bühne gegeben und sie in das Leben auf dem Campus integriert. Auch der „Mann in den Wolken“ hat hier – mit Blick auf die Schwentinemündung und das rege Treiben auf der Kieler Förde – den besten Raum zur Entfaltung. Dem Publikum präsentiert sich das Kunstwerk aus der Ferne als eine Landmarke mit prägnanter Form, während, aus der Nähe betrachtet, die Oberfläche mit ihrer filigranen, zarten Struktur eine fast poetische Wirkung entfaltet.

Person

Peter Lundberg
Peter Lundberg wurde 1961 in Green Bay, Wisconsin, USA als Sohn von schwedischen Immigranten geboren. Er besuchte 1979–1982 das Skidmore College in Saratoga Springs. 1979–1982 studierte er Mathematik und Physik, 1983–1985 Bildhauerei am Bennington College in Bennington in Vermont. Seine teils monumentalen Skulpturen aus Stahl oder Beton, häufig im öffentlichen Raum, findet man heute in USA (u.a. New York, New Orleans), Norwegen, Schweden, Australien aber auch z.B. in Deutschland in Eschborn (bei Frankfurt a, M.), Hannover, Berlin, Nürnberg, Büdelsdorf und Kiel. Er wohnt und arbeitet in Vermont/USA und in Nürnberg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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